Wer mich ja ein wenig kennt, weiß das ich auch schonmal über das eine oder andere Zitat nachdenke. Gerade habe ich ein sehr schönes Zitat des Berliner Zeichners Heinrich Zille gefunden:

Jeder schliesst von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt.


Es erinnert mich ein wenig daran, dass man doch den anderen soviel oder sowenig schlechtes zutraut, wie man selbst in seiner Phantasie oder Realität ausleben würde oder tut. Manchmal sollte man seinem Gegenüber aber auch einen gewissen Vertrauensvorschuss mit auf dem Weg geben. Vor einigen Tagen fragte mich eine "Freundin" warum ich ihr denn - obwohl ich sie ja eigentlich gar nicht kenne - einen so großen positiven Vertrauensvorschuss entgegenbringe.

Meine Antwort war in etwa so: Ich bringe Dir einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegen, weil Du mir sympathisch bist. Und nun liegt es an Dir, ob Du diesen verspielst oder ob Du diesen Vertrauensvorschuss zu Recht erhalten hattest.

Aber versuche ich nicht zugleich dem Menschen, etwas anderes entgegenzubringen als mein eigenes Selbstbild. Gebe ich ihm nicht die Möglichkeit mir positiver gegenüber zu treten, als wenn ich ihn voller Misstrauen und möglicher schlechter Absichten beäuge?